Los geht´s – Ausbildung zum Vocalcoach

Los geht´s – Ausbildung zum Vocalcoach

POWERVOICE Ausbildung zum Certified POWERVOICE Vocalcoach in Stuttgart

Ausbildungseinheit 1 vom 07.11. – 13.11.2016

Hallo, ich bin Chahid aus der Schweiz, Sänger und Songwriter der Band Fueled By Grace und aktueller CIA (Coach in Ausbildung). Ich nehme euch die nächsten 6 Monate mit auf unserem Azubiblog zur Ausbildung zum Vocalcoach. Mein erster Blogbericht ist etwas länger geworden (und ich hab mich schon kurz gehalten), wir hatten immerhin 1 ganze Woche im ersten Ausbildungsmonat 😉 Viel Spaß beim Lesen!

Start der Ausbildung zum Vocalcoach – Montag 07.11.2016 

Nun ist es endlich soweit, es kann los gehen. Irgendwie bin ich froh, dass ich schon am Sonntag angereist bin, weil ganz ehrlich bei dem Verkehr da in diesem Süddeutschland …
Nach 15 min. Parkplatzsuche, und gefühlten 4 km Fussweg durch all die Gänge des Rooms4music Gebäudes, hab ich es dann endlich geschafft – ich bin da!
Ich sende ein freundliches aber scheues Hallo in die Runde (man kennt sich ja auch noch nicht). Wie man mir später sagt sende ich auch ein paar ernste Blicke, um die Lage abzuchecken, aber ich fühle mich bereits schon jetzt sehr wohl. Marion, mit ihrer offenen Art hat mich dann auch gleich ganz fest gedrückt und auch der Meister nahm mich in seine Arme, da war das Eis dann sowieso gebrochen.
Als ein paar Minuten später auch noch die letzte Azubin eintraf waren wir komplett und es konnte auch losgehen…

Wir starteten mit einer kleinen Vorstellungsrunde, was ich total spannend fand, da ja alle einen total anderen Hintergrund haben. Krass dachte ich mir, so eine kleine Gruppe (achso ja, wir sind in der Ausbildung zum Vocalcoach dieses mal nur 4 Leute, zwei angemeldete Azubis haben ihren Start um 6 Monate verschoben und beginnen im Mai 2017 in Jesteburg. Wir vier sind total unterschiedliche Charaktere, das wird sicherlich richtig geil!

Vorstellungsrunde, mit leckerem Tee

Vorstellungsrunde, mit leckerem Tee

Bevor es losgeht: Technickcheck

Bevor es losgeht: Technickcheck

Wir haben dann aber ziemlich schnell gemerkt, dass da zwischen uns irgendwie eine ganz besondere und bereits nach ein paar Stunden schon fast freundschaftliche Stimmung herrscht, wir haben uns vom ersten Augenblick an total gut verstanden und jeder passt in diese Konstellation rein. Der Spirit in der Gruppe ist grossartig. Ich fühle mich als Ausländer (man gibt mir viele Namen, u. a. Schweizer Kräuterli, Toblerone etc …) sofort wohl.

Danach performten wir unseren ersten Song, der auch für alle Ewigkeiten aufgezeichnet wurde. Status Quo Bestimmung.

Es gibt jeden Tag einen neuen Teamcaptain, Der erste war ich so hatte ich u. a. die Aufgabe die Reihenfolge des Auftritts festzulegen.

Uns ging allen mehr oder weniger die Düse und jeder dachte: Das habe ich aber schon viel besser hinbekommen. Die Nervosität und die Angst irgendwas zu verbocken und nicht zu wissen, wie die Performance ankommt war irgendwie da.

Bestandsaufnahme: Die Kamera, unser bester Freund

Bestandsaufnahme: Die Kamera, unser bester Freund

Chrissie mit "Alone" von Heart

Chrissie mit “Alone” von Heart

Kit performt: Bring me some water

Kit performt: Bring me some water

Chahid mit seiner Songvorstellung am Piano

Chahid mit seiner Songvorstellung am Piano

Danach, als wir alle unserer Analyse-Senf nach jedem Auftritt dazu gegeben haben, sprach der Chef dann zu uns. Man, schon nach einer Stunde waren wir mittendrin in der Ausbildung. Hart aber lustig, sagte mir Gianni, mein Schweizer Sängerkollege, aber so hart und so lustig – das hätte ich nicht gedacht. Es ging um Emotionen, für die meisten, alles andere als ein Fremdwort, aber im Song umsetzen und zwar immer???

Ich persönlich, den anderen ging es wohl genau so, hatte nicht mit so viel Analyse, inkl. Kritik gerechnet und ich war im ersten Augenblick auch bisschen geschockt! 
Mein Song am Piano war nicht besonders gut, aber dass er so erbärmlich rübergekommen ist war ein Schuss vor meinen Bug.

Das Tolle an der Analyse von Andrés ist jedoch, dass er alles begründen kann und so wurde mir einiges klar und ich weiß nun, warum ich diesen Song so vergeigt habe. Wir haben alle gemerkt wie schwer es war auch untereinander konstruktive Kritik abzugeben, weil man ja den anderen nicht kennt und nicht unbedingt da was verbocken möchte. Das müssen und werden wir aber lernen, denn einen guten Vocalcoach macht aus, dass er ehrlich ist. Uns wurde allen klar, dass es noch ein langer, harter Weg sein wird, aber mit diesem Groove in der Gruppe, wussten wir, kann es nur gut kommen.

Nach dieser ersten Standortbestimmung wurden wir dann schon bereits in die Geheimnisse der Atemtechnik eingeführt und wir haben schnell gemerkt was da eigentlich alles dahinter steckt.
Wir beschäftigten uns noch intensiv mit der Atmung und so ging der erste Tag zu Ende. Vier erschöpfte Azubis freuten sich auf ein Feierabendgetränk und ein Bett …

Tag 2 – Dienstag 08.11.2016 

09.00 Aufstehen und ran an den Speck! Hab den zweiten Morgen erst mal mit einem 20 min. Workout begonnen, das hilft mir immer um fokussiert in den Tag zu starten und es stellte sich auch heraus, das es für diesen Tag eine gute Entscheidung war.

Punkt 11.00 Uhr standen wir nun da, alle samt hochmotiviert und voller Tatendrang, aber wo sind denn Marion und Andrés? Von Gianni weiß ich, dass sie immer viel früher da waren, um Vorbereitungen zu treffen. Ich glaube sie wollten uns testen und ein bisschen zappeln lassen draussen in der Tiefgarage, bei gefühlten minus 30 Grad! Sie kamen nicht alleine, in ihrem Schlepptau war ein sympathischer aufgeschlossener Kerl. Sein Name: Suk-Je. (gesprochen Socktschä)

Und schon ging es, nach einer kleinen Vorstellung mit einem Mini-Konzert los!
Andrés wollte, dass wir unserem südkoreanischen Pilotenfreund unsere Songs näher bringen und ihn unterhalten, heißt soviel wie: Setzt um, was ihr gestern gelernt habt. Geh gezielter an die Sache ram, was bedeutet dir der Song, welche Intension hast du und mit welchen Emotionen verbindest du den Song. 

Mein Gott, was alles passiert, wenn man sich darauf einlässt! Es waren völlig neue Songs und man hatte das Gefühl, dass auch die SängerInnen völlig andere waren. Plötzlich wurden die Songs und die Künstler interessant und es kam viel mehr rüber. Wie genial und einfach das geht! Eigentlich könnten wir doch jetzt unser Zertifikat bekommen – ich war von den anderen Mitstreitern begeistert und sie von mir anscheinend auch. Das fühlte sich auf jeden Fall sehr, sehr gut an.

Suk-Jae war ganz angetan vorn der Stimmung, die bei uns herrscht und hat auch fleißig mit Marion um die Wette gesnappt (Marion und er kennen sich, wie kann es anders sein, durch Snapchat). Er ließ sich sogar darauf ein mit Marion zusammen „Die da“ von Fanta4 zu singen. Der Kerl ist locker und versteht jeden Buchstaben eines Leitspruchs aus der Ausbildung, der da lautet: NIMM DICH NICHT SO WICHTIG! Wir wünschten dem total netten Piloten noch nen guten Flug, denn dann musste er auch schon seinen eigenen Flieger bekommen. Danke für deinen Besuch, mein Lieber! (Suk-Jae´s Dance Einlage seht ihr natürlich auch am Ende des Blogs im Video)

Suk-Jae´s Snapchat Account: weddingpilots
Suk-Jae´s Facebook-Seite: weddingpilots solltet ihr unbedingt mal vorbei schauen!

Am Mittag haben wir dann den Tisch belagert mit dem ganzen Proviant der jeder einzelne mitgenommen hat. Es hat sich sehr schnell rausgestellt, dass wir ALLE grosse Tee Liebhaber sind und dementsprechend sah es denn auch aus (Wir hatten ein Arsenal aus geschätzten 20 Sorten Tee)

Chahid performt seinen eigenen Song

Chahid performt seinen eigenen Song

Kit voller Energie!

Kit voller Energie!

Am Nachmittag war Maren angekündigt, eine Probandin. Sie hatte sich für eine kostenlose Stimmanalyse im Rahmen der Ausbildung angemeldet und wir durften gleich mal schauen wie Andrés da vorgeht.

Es war sehr spannend zu sehen, wie er die einzelnen Punkte die er uns davor erklärt hatte, jetzt auch mit Maren nochmal durchgespielte. Maren hat „You Oughta Know“ von Alanis Morisette performed. Wir waren alle gleich mega überrascht was da raus kommt, WOW! Aber wir haben gemerkt dass Maren ähnliche Probleme hatte wie wir: Fehlende Ökonomie, Problem in den Höhen, die zu gepresst aus ihr herauskamen. Dadurch verbrauchte sie immens viel Energie und das führt dazu, dass man relativ schnell an die Grenzen stösst und irgendwann heiser wird.

Danach kam die Analyse von jedem einzelnen von uns. Wir sagten Maren, was uns aufgefallen ist und mussten versuchen unser bereits Erlerntes an sie weiterzugeben. Das war echt schwierig, weil wir ja selber noch voll die Grünschnäbel sind. Marion und Andrés nahmen Maren dann zur Brust. Krass was Maren sich da alles über sich ergehen lassen musste, aber sie hat dann gesagt, dass genau das ihr Problem ist. Nachdem Andrés konkrete Vorschläge machte, was sie ändern muss war sie begeistert. Gut, die Frau 😀 Es ist sicher nicht einfach vor einem Haufen neuer Leute, die man nicht kennt zu performen und sich dann noch analysieren zu lassen. Hut ab!
Aber, ihr glaubt nicht, wie es mit ihr weitergegangen ist: Sie war so angetan, dass die sich ein paar Tage später zur parallelen Sängerausbildung angemeldet hat. Wir werden Maren also bereits am Samstag schon wiedersehen! Dann war der Tag auch schon vorbei und wir durften in den wohlverdienten Feierabend. 

Mittwoch 09.11.2016

Am Mittwoch haben wir uns alle wieder pünktlich um 11:00 h getroffen. Kit ist schon immer 30 Minuten früher da und probt schon in ihrem Auto. Während der ersten Tee/Kaffee-Zeremonie kam plötzlich eine Durchsage „Der Fahrer mit dem Fahrzeug XX-XX-XXX soll  bitte sofort sein Auto wegfahren. Wir bemerkten, dass Chrissi irgend etwas brummelte, aber erst auf nachfragen sagte sie „das ist ja mein Auto!“. Als wir nach draußen kamen fanden wir eine sehr spezielle Situation vor:
Chrissi war zugeparkt! Seltsamerweise war aber die Wagentür des Chrissie´s Auto behindernden Autos offen.

Andrés hatte über den Hausmeister, dann noch eine sich im Gebäude befindende Firma den Namen des Fahrers herausbekommen und konnte jemanden anrufen. Der Besitzer sagte, ja, ich habe mein Auto aufgelassen, damit ihr ihn wegschieben könnt, um euren Wagen herauszufahren, um anschließend mein Auto an den richtigen Platz zu schieben. Der gute Mann scheint die Situation schon des öfteren erlebt zu haben. Nett, also machten wir es so und trotz des eingerasteten Lenkradschlosses fand ein Teil seines Autos auch seinen Parkplatz. Die Ausbildung konnte starten. Es gibt leider keine Fotos, aber Snaps in Farbe und mit Ton wurden natürlich gemacht, ihr wisst schon, siehe Video am Ende … genau 😉 

Workshop stand auf dem Plan. Wie geht man mit Teilnehmern um, was sind die Themen, welche Möglichkeiten des Trainings gibt es da. Wow, ganz schön viel Input! Dann auch noch Trainingstöne. Diese kommen durch korrekte Atmung und Spannung im Körper sowie im Gesicht zustande. Sind sie richtig haben sie Grip. Hört sich einfach an ist es auch – wenn man es dann kann!

Wir lernten auch, dass wir uns konkret ausdrücken sollen, wenn wir unseren Schülern etwas zu sagen haben. Das ist „schön“ oder „cool“ sind keine Aussagen mit dem ein Schüler wirklich etwas anfangen kann. Scheint logisch, ist es auch! 🙂

Workshopsituation

Workshopsituation

Chrissie erklärt uns die optimale Einatmung

Chrissie erklärt uns die optimale Einatmung

Anschließend ging es an Songarbeit. Jeder interpretierte einen Song. Wir hatten 10 Minuten Zeit um den Song auszusuchen und zu erklären warum gerade dieser Song ausgewählt wurde. Was ist meine Intension, was möchte ich dem Publikum erzählen, was bedeutet mir der Song, den ich geschrieben habe? Natürlich haben wir einen Song gecovered, aber wir sollten uns vorstellen, dass wir ihn selbst geschrieben haben. Emotionen überwiegen vor der Technik. Wer mit seinem Song Emotionen empfindet kann sie auch an die Zuhörer weitergeben. Das fesselt und eine gesunde Grundspannung gibt es dann automatisch. Im Körper, Gesicht und auch beim Publikum. Nach einem weiteren emotionalen Tag ist unsere Gruppe noch ein großes Stück mehr zusammengewachsen. Die Ausbildung zum Vocalcoach wird zum emotionalen Erlebnis. 🙂

Donnerstag 10.11.2016

Nach dem anstrengenden Tag gestern, habe ich heute beschlossen mal ein bisschen länger zu schlafen, habe gemerkt dass es mir gut tut einfach mal gemütlich in den Tag zu starten. Die Ausbildung ist doch sehr kräftezerrend und man muss sehr fokussiert sein. Ich bin also so gegen 10:50 h los gefahren, war kaum 3 Minuten unterwegs, als ich einen riesigen Knall vernahm, der  irgendwo an meinem Auto zustande gekommen ist. Das hörte sich nicht gut an und ich hatte das Gefühl, als wenn der Wagen sich nicht mehr flüssig lenken läst. Ihr ahnt es schon: Ein Platten …

Och nee, nicht im Ernst, ausgerechnet jetzt! Gestern das mit Chrissies Auto und heute ich, das kann ja nicht wahr sein, so eine Kacke …!

Ich rief sofort Andrés an, um zu sagen, dass es bei mir später wird, aber der war bereits ein paar Minuten später am Ort des Geschehens, um mir zu helfen. Hier die Kurzform, wie es weiterging:
Wagenheber in meinem Fahrzeug nicht vorhanden, der von Andrés war Mercedes-spezifisch. Es begann zu regnen und zwar immer, wenn ich versuchte das Rad zu demontieren. Zu Ausbildungsort zurückgefahren, die Mädels gefragt, wer einen Wagenheber hat, Chrissies Heber genommen, ATU angerufen, Reifen hingebracht, neuen Reifen aufgezogen. Ein Sommerreifen meiner Größe war nicht vorhanden, für Winterreifen entschieden (zu der Zeit hatten wir 20,5 Grad) und zwei Stunden später und 140 Euro ärmer ging es zurück in die Ausbildung .

Die Ladys waren mit Marion bereits beschäftigt mit dem Thema Songarbeit. Wie bereite ich meinen Song idealerweise vor? Das Thema war Songarbeit. Geil, das ist ein Thema das mir sehr gut liegt, da ich ja selber Songs schreibe für meine Band. Es war echt hammer mal zu sehen, was man alles in einen Song rein interpretieren kann. Deshalb ist es in meinen Augen für einen Künstler umso wichtiger sich mit dem Text auseinanderzusetzen bevor man Ihn performt.

Nach dem Essen durfte jeder einen Song singen den er nicht kannte: Killerkaraoke. Es ging darum, dass wir aus dem vorhandenen Text selber was kreieren und irgendwie eine Linie in das ganze bringen auch wenn wir gar nicht wussten wie die Strophe oder der Refrain eigentlich wirklich klingen. Das war eine tolle Sache, welche unsere Kreativität forderte und das Selbstbewusstsein schulte in der Hinsicht, einfach mal loszulassen und auch aus einer unvorhersehbaren Situation das Beste zu machen.

Zm Abschluss gab es dann noch eine Schlagerrunde für die Ladys!!! (siehe Video am Ende des Blogs) Es ist schon toll, wie anders einige gesungen haben, als es scheinbar um nichts ging – viel freier. Ich habe meinen Song vom Vorabend noch einmal singen dürfen und habe mich mit dem eigenen Song noch einmal ganz anders auseinandergesetzt, als am Tag zuvor. Erschreckend, wie viel sich ändern kann, wenn man Parameter an die Hand bekommt, was man anders machen kann. Ich reue mich auf jeden neuen Tag der Ausbildung und schon wieder ist ein lehrreicher Tag vorbei.

Freitag 11.11.2016

Heute um 11:11 Uhr begann Karneval. Zur Begrüßung brachte ich Überraschungseier mit, aber das scheint in Deutschland nicht so üblich zu sein, zumindest nicht an Karneval. Trotzdem freuten sich die Alemannen!

Dann stand wieder Songinterpretation auf dem Programm. Wir wiederholten die Songs von gestern, die uns so geflasht hatten. Kit überwältigte uns. Gestern noch auf der Suche nach dem Abenteuerland, so war sie heute darin angekommen und sie nahm uns genau dahin mit! Das war gigantisch!

Sandra stellte fest, dass sie so gar nicht in ihrem Song (You oughta know, Alanis M.) war. Die Songanalyse ergab, dass sie schon lange mit diesem Kapitel (sie adaptierte den Songinhalt auf eine frühere Begebenheit in ihrem Leben) abgeschlossen hatte und das Gefühl auch nicht wieder aufleben lassen wollte.

Chrissi begeisterte uns wieder mit Alone von Heart, wobei sie es nicht vom Vortag wiederholte. Andres erklärte uns, dass es beim Singen auch nicht darum geht, eine gelungene Performance zu kopieren, sondern jedes Mal etwas Einzigartiges zu erschaffen. Und das war es hier auch – etwas Einzigartiges! Diese Truppe, dieser Flow, das Tränenmeer, das auch heute wieder floss! Wie gut uns das allen tat! Singen ist Leistungssport – das wurde uns mit jedem tag klarer!

Chrissie performt Alone von Heart

Chrissie performt Alone von Heart

Sandra wird bewusst, dass sie nicht in ihrem Song war.

Sandra wird bewusst, dass sie nicht in ihrem Song war.

Für den Nachmittag waren zwei Zwillingsschwestern im Alter von gerade mal 12 Jahren angekündigt, die wir mit unserem neuen Wissen beglücken sollten. Langsam wurden wir nervös. Auch wenn wir die Theorie schon gut verstanden hatten und auch selbst vormachen konnten, so war es doch eine ganz andere Geschichte, dies seinem Gegenüber (und dann noch so jungen Probandinnen) beizubringen!

Dann kamen sie: Scheu, süß, schüchtern. Nach der herzlichen Begrüßung der Drei (die Mutter war mitgekommen) nahmen wir sie in unsere Mitte, ganz so, wie wir es von Marion und Andres vorgelebt bekommen hatten. Das nahm schon viel der anfänglichen Unsicherheit – auf beiden Seiten. 

Der Reihe nach stellte sich jeder CIA (Coach in Ausbildung) vor und erzählte, was er bisher musikalisch gemacht hat. Dann waren die Mädels dran. Schon bald waren wir der Meinung, dass das erste Mädel nun ihren Song singen sollte. Das hat auch gut funktioniert. Sie sang das erste Mal mit Mikrofon, was ein sehr beeindruckendes Erlebnis für sie war. Der Gesang war recht sauber, was die Intonation betraf, allerdings auch eher dünn.

Zwilling No1. - noch ganz schüchtern

Zwilling No1. – noch ganz schüchtern

Die ungleichen Zwillinge sind aufgetaut und haben Spaß!

Die ungleichen Zwillinge sind aufgetaut und haben Spaß!

Nach dem Song entdeckte Chrissi ihre mütterliche Ader und schickte das Mädel auf das Balance Board und siehe da – plötzlich war da Spannung in dem kleinen Körper und in ihren Tönen!

Die Mädels kicherten permanent und auch wir mussten viel lachen bei den Übungen mit dem Theraband. Dann erklärten wir Atmung – Vorbereiten/Spannung und das kindgerecht. Wirklich nicht einfach, nachdem man jetzt 5 Tage lang mit Wissen vollgepumpt wurde und am liebsten alles weitergegeben hätte! Andres griff immer wieder unterstützend ein. Dann stellten wir die Schwestern gegenüber. Eine sang, die andere tanzte. Die Singende sollte die Tanzende beim Singen nachahmen. Auch hier war das Ergebnis erstaunlich! Wenn man abgelenkt ist und sich bewegt, singt man einfach  anders, spannungsvoller, interessanter, besser!

Auch die Zwillingsschwester sang dann einen Song und wir applaudierten beiden Mädels für ihre Vorträge und ihren Mut. Danke, dass ihr da ward, ihr habt uns sehr viel Spaß bereitet!!!

Nachdem sie Familie uns verlassen hat, wurde reflektiert. Danach durften auch wir einfach nur singen. Wie befreiend!

Feierabend und auch der fünfte Tag ging mit viel Input, Emotionen und Spass zu Ende. Das ist ja auch ein ganz wichtiges Motto in der Ausbildung zum Vocalcoach: Wenn Singen keinen Spaß macht, dann stimmt was nicht, oder so ähnlich …

Samstag 12.11.2016

Wir sind schon wahnsinnig gespannt auf die SIA’s, (Sänger in Ausbildung) die ab heute ihre Ausbildung beginnen und denen wir ab und zu begegnen werden.

Los geht’s mit einer kleinen Vorstellungsrunde. Die SIA’s sind total sympathische und ich glaube sie mögen uns auch.
Nach der Vorstellungsrunde geht es gleich ans Eingemachte, Songarbeit ist angesagt. Wir sollen uns einen Song aussuchen und diesen mit einem persönlichen Erlebnis bzw. einer Emotion verbinden.

Dann erscheint auch Chrissie, die am Freitag noch einen Gig mit ihrer Band Lost Eden hatte. Die Arme sah ganz schön müde aus. Aber so ist das halt, das Leben als Musiker und angehender Vocalcoach ist halt hart 😉

Chrissi, Kit und ich haben diesen Part gestern schon auf der Bühne performt und so können wir erst einmal relaxen – YESSSS!

Die anderen verzogen sich in eine Ecke und fingen an ihren Text zu studieren. Ja und dann war es soweit, alle erzählten ihre Geschichte zu ihrem Song und machten ihn dadurch zu ihrem eigenen. Dass da auch wieder Tränen flossen und auch viel gelacht wurde ist ja schon Standard. Das Leben wäre ohne Höhen und Tiefen auch langweilig und wie sagt doch Andrés oft: „Wer nichts erlebt hat, hat auch nichts zu erzählen“. Da ist was dran! 🙂

Wir durften anschließend als angehende Coaches alle Songperformances analysieren. Am Anfang unserer Ausbildungswoche war das noch ziemlich ungewohnt aber wir kommen immer mehr rein und es macht Spaß, wenn man weiß auf was macn achten kann und wie ein gezieltes loben und kritisieren funktioniert.

Nach unserer Songinterpretation waren mal wieder die Trainingstöne an der Reihe. Ihr wisst schon Einatmen mit diesem erstaunten Gesicht, wobei der Bauch raus geht. Danach brauchen wir Spannung im Körper und Gesicht. Um einen kernigen Ton zu produzieren brauchen wir einen flexiblen Biss, das klingt komisch ist aber mega effizient, da der Ton dann Grip bekommt. Im Training wird dieser Grip immer trainiert, live setzen wir ihn nur ein, wenn wir ihn auch haben wollen. Hier bei POWERVOICE ist Spannung immer verknüpft mit Flexibilität, so gibt es nur eine gesunde Spannung und nie eine Verspannung, eigentlich logisch, oder? In Partnerarbeit haben wir uns dann gegenseitig kontrolliert und uns sozusagen „angeäääääääät“  Das sieht so aus, das jeweils ein Partner einer Zweiergruppe Coach ist, der andere Partner ist Schüler. Der Coach muss dann die Übung des Schülers analysieren, danach wird getauscht.

Analyse: Atmung, Spannung, Tonproduktion

Analyse: Atmung, Spannung, Tonproduktion

Analyse: Atmung, Spannung, Tonproduktion

Analyse: Atmung, Spannung, Tonproduktion

Und danach sollten wir etwas für uns recht kurioses machen – ich muss jetzt noch grinsen, wenn ich daran denke! Und zwar sollten wir eine sogenannte „Rockoper“ kreieren. Wir waren erst mal völlig planlos aber Andrés und Marion haben uns auf die Sprünge geholfen. Wir haben uns dann alle spezielle Charaktere ausgesucht, die wir bei der Interpretation unseres Songs spielen sollten. Ich war z.B. ein Clown, Kit ein quengelndes nerviges Kind (und Leute, ich kann euch sagen, sie war wirklich seeeehr, seeehr nervig ;). Sandra war eine Opernsängerin und Chrissi eine Tussi. Und das Witzige war, dass die Songs überhaupt nicht zu unseren Charakteren gepasst haben! Auch die SIA’s waren endgeil, wir haben uns kaputt gelacht! (Auch das wurde natürlich auf Snapchat gepostet und in unser Snapchat-Video, am Ende des Blogs, gepackt)

Verrückt sein. Wir kreieren unsere eigene Rockoper

Verrückt sein. Wir kreieren unsere eigene Rockoper

Verrückt sein. Wir kreieren unsere eigene Rockoper

Verrückt sein. Wir kreieren unsere eigene Rockoper

Die Rockoper hat uns echt ausgepowert und wir hatten vor allem eines: HUNGER!!! Nach dem wir uns beim Italiener nebenan gestärkt hatten ging sie endlich los….. Unsere erste Open Stage!

Obwohl wir alle total müde und vollgefressen waren hatten wir riesigen Spaß!

Ihr habt auch Lust mit uns die Bühne zu rocken? Dann kommt einfach bei der nächsten Open Stage vorbei: Hier findet ihr alle Termine im Überblick.

Chrissie mit AC/DC - Highway to hell

Chrissie mit AC/DC – Highway to hell

Kit nimmt uns mit ins "Abenteuerland"

Kit nimmt uns mit ins “Abenteuerland”

Maren mit Alanis Morisette

Maren mit Alanis Morisette

Chrissie und Chahid gefällt was sie sehen und hören.

Chrissie und Chahid gefällt was sie sehen und hören.

Nach der Open Stage haben wir uns dann noch ein Feierabendbier gegönnt und über das Singen, das Leben und unterschiedliche Philosophien gequatscht. Was für eine tolle Truppe, diese 9 Menschen, die das nächste halbe Jahr miteinander verbringen werden, wenn auch nur an einem Wochenende im Monat, wir als Coaches haben aber noch eine ganze Woche. Todmüde machen wir uns auf den Heimweg in unsere Hotels, Airbnb´s, oder zu unseren Familien. Das war mal wieder ein super toller Tag und ich bin schon ganz traurig, weil morgen Abend unsere erste Ausbildungswoche zu Ende geht. Schnief

Sonntag 13.11.2016

Um 09.00  klingelt mein Wecker.
Nein warum muss es denn jetzt schon bald vorbei sein ist mein erster Gedanke.
Hab ja die letzte Nacht im Hotel verbracht, da mein Airbnb-Zimmer nur bis Samstag frei war.
Kit meldete sich auch gleich mit im Hotel an. Da wir ja wussten dass es am Samstag später wird kam das gerade gelegen.
Also los, erst mal ein Frühstück ins Gesicht schmeißen und dann ab, packen und los in die Academy … Der letzte Tag stand vor der Tür.
Das ist irgendwie ein komisches Gefühl, nach dieser unglaublichen Woche und den vielen Eindrücken soll es in ein paar Stunden schon vorbei sein und der Alltag würde kommen!
Als Kit und ich in die Tiefgarage fuhren waren schon fast alle CIA’s (Coach in Ausbildung) und SIA’s (Sänger in Ausbildung) am Start und dann ging es auch schon gleich wieder los.

Wir haben noch kurz über die Open Stage am Vorabend gesprochen, ein wenig analysiert und dann wurden die beiden Gruppen geteilt. Die Sängerinnen haben mit Marion an den Songs gearbeitet sprich, Atempausen, Textanalyse, Interpretation.

Wir CIA’s haben in einem andern Raum die ganze Woche noch einmal Revue passieren lassen und besprochen wie wir mit unseren zukünftigen Schülern arbeiten können.
Wir haben mit Andrés anhand unserer Vocalrange nochmal genau festgelegt, in welcher Tonhöhe wir mit unseren Probanden arbeiten können. Jeder angehende Coach muss sich Lernwillige suchen, an denen er das Erlernte anwenden kann. Das ist eine super Sache, da man dann immer gleich Praxis hat. Das ganze müssen wir dann mit der Kamera, oder unserem Handy aufnehmen, so dass wir sehen und hören können, was wir machen und damit unsere Ausbildungscoaches, Andrés und Marion, das überprüfen können. Bin gespannt wie das wird, weil zwischen theoretischem Wissen und der Praxis erfahrungsgemäß Welten liegen, zumindest am Anfang. 😀

Aber, so langsam bekommen wir einen Plan, wie Unterricht mit unseren Probanden funktionieren könnte. Wichtig ist unserem Andrés, dass wir selbst spüren, was bspw. Kompensationen mit uns machen, denn das, was wir selbst spüren können wir auch viel besser weitergeben. POWERVOICE funktioniert nicht erst in Wochen, oder Monaten, sondern sofort und das ist richtig geil!!!

Das Tolle ist, dass wir ganz viele verschiedene Ansätze für ganz viele verschiedene Schülertypen kennenlernen durften und das es für jedes Problem eine Lösung gibt. Wenn ich mich bspw. Bewege produziere ich ganz andere, viel lockerere töne, als wenn ich nur stehe, da ich hier dazu neige festzuhalten. Körperspannung habe ich, aber zu wenig Flexibilität. Jetzt ist mir klar, dass ich das auch für meine Studioarbeit nutzen werde!

Da Schüler ja eine bestimmte Tonhöhe für einen Trainingston, oder eine Melodie brauchen kommen wir nicht am Klavierspielen vorbei. So durfte jeder einmal das Klavier malträtieren und dem andern einen Ton vorgeben um so die Coaching Situation durchzuspielen. Jeder von uns war froh einen Trainingston produzieren zu können – ohne Klavier … Hier am Piano ist es nochmal etwas ganz anderes einen Ton vorzuspielen und zu singen. Ich bin aber voller Zuversicht, dass wir das klasse hinkriegen, weil es bereits zig andere Auszubildende zum Vocalcoaches vor uns hinbekommen haben 😀

Nach der Mittagspause ging es dann zurück zu den Sängerinnen, die schon ganz hibbelig darauf warteten uns ihren Song vorzutragen. Da war sie die Situation: Wir sind Coaches und haben Schüler, die wir zu analysieren haben. Man, das macht richtig Bock, auch wenn wir viele Dinge noch nicht erkennen, aber wir haben ja Marion & Andrés, die uns immer liebevoll, humorvoll und manchmal auch knallhart zur Seite stehen 🙂

Bevor alle in den wohlverdienten Feierabend gehen, hatte Andrés noch die Rhythmuspyramide und ein Rhythmusspiel für uns. Natürlich sind wir noch topfit uns zu 100% konzentriert.

Die Rhythmuspyramide stellt sich wie folgt dar.
Stampfe mit den Beinen einen gleichbleibenden Rhyhmus – links – rechts – links – rechts
dann klatschen wir die “Viertel” dazu, dann kommen die “Offs”, also die Schläge dazwischen, dann kommen die  “Achtel”, aber nicht schneller werden und dann kommen die “Triolen”, die natürlich gleich bleiben sollen und keine Betonungen haben! Auch hier wurde uns klar: Klatschen ist gar nicht so einfach 🙂 Wo ihr die Rhythmuspyramide findet? Genau, im Video!

Die Rhythmuspyramide

Die Rhythmuspyramide

Die Rhythmuspyramide

Die Rhythmuspyramide

Kinder, wie die Zeit vergeht. Es war kurz vor 18:00 h und wir sind alle echt am Arsch und geschafft von so viel Input, Erfahrungen, Erlebnissen, Ergebnissen … 
Der Abschied nahte, bald wird sie vorbei sein, unsere erste Woche und das gemeinsame Wochenende mit den SIA´s 🙁  An dieser Stelle erbitte ich ein bemitleidendes „oooooooooooooohhhhhh“

Es war eine unglaubliche Woche! Kinder, was freue ich mich euch in ein paar Wochen wiederzusehen. Ich weiß gar nicht, wie ich die Zeit ohne euch aushalten soll 🙂

Das war’s von mir ab nach Hause in die Schweiz. Ich hoffe, dass ihr einen Eindruck von uns und der 1. Ausbildungseinheit zum Vocalcoach erhalten habt. Mal sehen, ob es auch weiterhin so cool bebt, aber da mache ich mir keine Gedanken. Lasst es euch gutgehen, ihr lest und seht von mir nach der nächsten Ausbildungseinheit im Dezember.

Unser Snapchat-Video: Ausbildung zum Vocalcoach

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Vielen Dank, dass ihr bis zum Ende durchgehalten habt 🙂

Ciao, sagt euer Alpenkräuterli Chahid

P.S. Die Azubibloggerin der Sängerausbildung ist die Steffi, schaut mal rüber!
Hier geht es zu ihrem Blog

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Chahid Stuber

Singer/Songwriter bei Fueled By Grace
Hallo, mein Name ist Chahid, ich komme aus der Schweiz und bin sozusagen das Alpenkräuterli unter den Vocalcoach–Azubis. Ich wurde schon mit dem Musikvirus infiziert als ich noch ein Baby war. Meine Mum sagt, dass ich schon immer und überall gesungen habe und ich glaube ich hatte schon damals um die 3 Millionen Lieblingssongs. Besonders Gospel, Soul, Blues oder Hip Hop haben mich schon immer in den Bann gezogen, andererseits liebe ich fast jede Art von Musik. Mit 16 war ich das erste Mal in einer Band, damals als Keyboarder, was ich bis heute nicht verstehen kann 🙂 Meine Berufung sah ich immer als Sänger und nach meinen dilletantischen Tastenversuchen probierte ich mich als Gesangsakrobat in Bands unterschiedlicher Stilistiken aus. Berufssänger zu werden war immer mein Traum, aber es sollte viele Jahre nicht klappen. Eine neue Tür öffnete sich nach einem Auftritt bei „ The Voice of Switzerland“. Ein Gitarrist, der meinen Fernsehauftritt toll fand schrieb mich an und schlug mir vor zu ihm ins Studio zu kommen. Vom ersten Treffen an wussten wir, dass wir zusammen Musik machen würden. FUELED BY GRACE, unsere Band war geboren. Hier darf ich als Sänger, Texter und Mitkomponist Teil einer so tollen Band sein von der ihr hoffentlich noch hören werdet. 

Ich mache die Ausbildung zum Vocalcoach, weil ich jungen Leuten dabei helfen möchte Ihren musikalischen Traum zu verwirklichen. Ich möchte sie motivieren nie aufzugeben, an sich zu glauben und möchte sie auf ihrem Weg unterstützen. POWERVOICE ist in neuer Meilenstein auf meiner MISSION MUSIC!

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